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  • AutorenbildSilvia Josten

Zweite Chance für Simsons: Kult-Moped wird elektrifiziert

Aktualisiert: 27. Okt. 2023


orangenes SIMSON Moped steht vor grüner Baumallee

Am 19. Juli ist Welt-Simson-Tag. Die Motorbikes mit Kultstatus haben es sogar schon in den Welt-Aktionstag-Kalender geschafft. Große Bekanntheit erlangte das Motorrad, weil es in der damaligen DDR in hohen Stückzahlen produziert wurde und die Verfügbarkeit vergleichsweise hoch war. In der DDR waren Simsons allgegenwärtig. Mit insgesamt knapp 6 Millionen hergestellten Krafträdern war Simson der größte Zweiradhersteller Deutschlands. Zwei bekannte Kultmodelle sind auch heute noch sehr beliebt: die Simson S50/51 und die berühmte Simson Schwalbe KR51/2. Für diese beiden Modelle bietet das junge Startup Second Ride aus Berlin nun eine zweite Chance: dank eines ausgeklügelten Umbausatzes elektrifizieren sie das Moped, sodass aus dem einstigen Stinker von damals ein cooles Elektrofahrzeug wird.


Zwei Männer posieren mit zwei grünen Moped aus alten Zweiten: Simson und Schwalbe, zwei DDR-Kult-Modelle
Gründer von Second Ride sind Carlo Schmid und Sebastian Marten

„Second Ride“ entwickelt Retrofit für die Modelle Simson S50, S51 und KR51/2

Aus einer Projektwerkstatt der TU Berlin entwickelten die Gründer Carlo Schmid und Sebastian Marten ein Unternehmen, das sich auf die Elektrifizierung der Kult-Motorräder spezialisiert hat. Warum sollen e-Fahrzeuge immer nur neu gebaut werden? Die Zahlen der Fahrzeuge auf den Straßen wächst so um ein Vielfaches, denn was geschieht mit den Bestandsfahrzeugen, die oft noch gut erhalten sind? Warum sollen eigentlich noch erhaltenswerte Karosserien auf den Schrott? Der Umbausatz verwandelt innerhalb von nur zwei Stunden das Verbrenner-Fahrzeug in eine klimafreundliche e-Variante. Hier wird Nachhaltigkeit also doppelt umgesetzt, da bestehende Alt-Fahrzeuge so erhalten werden und Simsons eine zweite Chance bekommen. Selbst ungeübten Personen soll der Umbau leichtfallen.


Was verändert der Umbausatz?

Der Umbausatz für die Simson besteht aus drei Modulen: der Antrieb mit Elektromotor und Steuergerät, die Sitzbank mit dem eingebauten 1,8 kWh Li-Ion-Akku und ein neuer Gasdrehgriff mit einem dazugehörigen Tacho und Zündschloss.

Die zulassungsbedingte Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs von 60 km/h bleibt erhalten.

Die Reichweite beträgt bis zu 50 km. Der Mittel-Motor hat eine Leistung bis zu 4 kW und bringt damit satte 5,4 PS statt der früheren 3,6 PS auf die Straße. Zum Aufladen des Akkus benötigt man lediglich 2-3 Stunden. Die Sitzbank ist nur minimal härter als beim Vorgänger. Der Fahrkomfort ist auf jeden Fall gegeben, die Beschleunigung ist beeindruckend. Fahrspaß pur! Mit einem mitgelieferten Mustergutachten kann man den Umbau beim TÜV, Dekra oder anderen Technischen Dienst begutachten lassen und lässt den Umbau eintragen. Wer zu einem späteren Zeitpunkt doch wieder den Originalzustand wiederherstellen möchte, kann das, denn der Umbau zerstört keine Teile und ist somit reversibel.

Der Umbausatz funktioniert ebenso für die 2er-Schwalbe, lediglich die Sitzbefestigung ist leicht modifiziert.


Elektrischer Motor an Moped in Nahaufnahme


Fazit:

Wir sind der Meinung, dass das Jungunternehmen Second Ride eine großartige Lösung zum Erhalt der Kult-Bikes von Simson geschaffen hat und somit den Simsons eine zweite Chance ermöglicht, an der Verkehrswende teilzuhaben. Das ist Nachhaltigkeit in seiner größten Effizienz. In den nächsten Jahren sollen noch weitere Umbausätze für andere Modelle folgen. Seinen eigenen Umbausatz kann man über eine Crowdfunding Aktion reservieren. Weitere Infos dazu findet ihr auf der Internetseite von Second Ride.

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