Berlin Tempelhof war am vergangenen Wochenende der "Place to be" für Interessierte der zweirädrigen e-Mobilität. Unter dem Motto "Radfahren für alle" gab es ein vielfältiges Angebot an Fahrzeugen, Produkten und Aktivitäten für Jung und Alt. Aber nicht nur Fahrräder gab es auf der VELO 2024 in Berlin zu sehen. Auch Alternativen aus dem Bereich der Leichtmobilität wurden vorgestellt und fanden bei den zahlreichen Messebesuchern positive Resonanz.
An über 200 Messeständen präsentierten Unternehmen Produktneuheiten von 400 Marken. 19.000 Besuchende nutzten das sonnige Wetter für Testfahrten, informierten sich über die neuesten Trends und genossen das familienfreundliche Rahmenprogramm. „Egal, ob Rennen, Kinderparcours, Bühnentalks oder Networking, alle Facetten der Fahrradwelt an einem Ort entdecken und gleich ausprobieren - das geht nur auf einem Fahrradfestival“, freut sich fairnamic-Geschäftsführer und VELOBerlin-Veranstalter Stefan Reisinger über die Vielfalt der Ausstellenden und das riesige Interesse des Publikums. Dabei zeigte sich deutlich der Trend hin zur e-Mobilität und zu Fahrzeugkategorie der Leichtfahrzeuge als Alternative zum Elektroauto.
Während die Modelle der e-Bikes in den vergangenen Jahren zunehmend leistungsstärker und Lastenräder größer wurden, erfreuen sich neue, leichte e-Bikes im Fokus, die äußerlich kaum noch von den „Bio-Bikes“ zu unterscheiden sind, immer größerer Beliebtheit. Die Nachfrage nach kompakten e-Cargobikes, die auch im Alltag gut handelbar sind und ausreichend Platz für Kind und Kegel bieten, wächst. Egal, ob mit zwei oder drei Rädern - der Andrang der Probefahrtwilligen war enorm. So herrschte an den vielen Außenständen im Hangarbereich der Velo in Tempelhof eine enorme Nachfrage nach Testmöglichkeiten.
LEVI präsentiert die Vielfalt der Leichtmobilität auf der VELO in Berlin
Neben neuen Bikes, Zubehör, Bekleidung und Ausrüstung waren es auch ausgefallene Mobilitäts- und Produktideen, die auf dem Messestand von LEVI (Light Electric Vehicle Innovationscluster) besonderen Anklang beim begeisterten Publikum fanden.
Leichte Elektromobile von der e-Schwalbe über den Opel ROCKS-e für 16-jährige bis hin zum mobilen e-Cargobike von BAYK oder dem Leicht-LKW in modularer Bauweise von Sevic: LEVI informierte über die Vielfalt der Leichtmobilität. LEVI ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes Innovationscluster für die Transformation der urbanen Mobilität und die Etablierung der Light Electric Vehicles.
Einige Besucher staunten über die nachhaltigen Transportmöglichkeiten, die beispielsweise der elektrische Lastenscooter kickTrike bietet. Manch einer wunderte sich über das e-Auto auf dem Stand, aber tatsächlich handelt es sich bei dem BAW Pony mit einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h um ein echtes Leichtfahrzeug der Klasse L7e.
Auch voylt beriet am LEVI-Stand mit dem KI-unterstützen Tool des e-Finders interessierte Besucher, welche Art von elektrischen Fahrzeugen am besten für die persönlichen Bedürfnisse matchen.
Besonders beliebt: der Steereon aus Köln und natürlich der Hopper, ein wettergeschütztes e-Bike für die Stadt. Die hybriden Fahrzeuge, die die Vorteile gleich mehrere Fahrzeugkategorien in einem verbinden, fanden großen Anklang und befanden sich dauerhaft auf einer der vier Teststrecken, die das Festival an den zwei Tagen bot.
Unsere Highlights der Velo Berlin:
Der Max E-CoffeeCruiser von MC E-Bike im VW-Design ist nicht nur ein echter optischer Hingucker – das e-Bike ist mit einem leistungsstarken Motor und einem langlebigen Akku von Samsung (21 Ah/756 Wh) ausgestattet, der im "Tank" verbaut ist. Damit bringt er sich bis zu 80 km weit. Preis: ab 3.199 €
Das MOCA ist ein kompaktes e-Cargobike, einwahres Transportwunder. Es passt sich in Sekundenschnelle an unterschiedlichste Bedürfnisse und Anforderungen an. Auch voll beladen fährt das MOCA immer agil, wendig und intuitiv. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 220 Kilogramm sind nahezu keine Einschränkungen mehr vorhanden.Durch seine kompakten Maße findet es immer seinen Platz. Preis: ab 4.699 €
Eovolt baut seine e-Bikes von Hand selbst in Frankreich zusammen. So steht hinter jedem Fahrrad ein Team von 30 Fahrradbegeisterten, die sich um unsere Produktionslinie in Lyon versammelt haben. Das faltbare e-Bike ist kompakt und lässt sich wie ein kleiner Koffer transportieren. Der Akku ist unauffällig in der abschließbaren Sattelstütze integriert. Das Gesamtgewicht von nur 16,5 kg macht das e-Bike zu einem wahren Leichtgewicht. Preis des Modells "Morning": ab 1.799 €
Ob für die tägliche Fahrt zum Kindergarten oder den Wochenendausflug in die Natur. Das chike e-kids ist der ideale Begleiter für dich und deine Familie! Durch die mit 70 cm breite Sitzfläche haben auch zwei größere Kinder ausreichend Platz. Die gefederte Neigetechnik mit den zwei Vorderrädern garantieren ein agiles Fahrverhalten. Preis: ab 6.999 €
Schalten war gestern: Der Motor des LD 920E AUTOMATIC ist zu jeder Zeit in der Lage, das Übersetzungsverhältnis automatisch und stufenlos an die Art des Geländes und die aktuelle Trittfrequenz anzupassen. Dadurch reagiert das Fahrrad schnell, selbst auf kleinste Pedalbewegungen. Weil du nicht mehr schalten musst, bist du flüssiger, sicherer und mit viel mehr Spaß unterwegs – bis zu 150 km weit mit einer einzigen Akku-Ladung. BTWIN ist eine renommierte e-Bike-Marke, die von Decathlon entwickelt wurde und über die eigenen Stores vertrieben wird. Der Preis: 2.999 €.
Die Scorpion-Klasse aus dem Hause HP Velotechnik bietet schnelle, gefederte Trekking-Trikes. Immer mehr aktive Menschen entdecken lässig zurückgelehnt den einzigartigen Sitzkomfort und die kraftsparende Windschnittigkeit der Liegeräder. Mit dem schnellen Sport-Trike "Scorpion" kannst du selbst Fahrspaß, Kurvenstabilität und echte Tourentauglichkeit eines modernes Liegedreirad erfahren. Mit seiner schmalen Breite von 83 cm passt das e-Bike durch jede normale Haustür. Das Liegefahrrad wird speziell auf deine Bedürfnisse konfiguriert. Das Basismodell mit 24-Gang-Schaltung und hydraulischen SHIMANO Scheibenbremse ist ab 4.290 € erhältlich, das Rahmenkit mit Federung, Sitz, Lenkung, Vorderradnaben und Kettenführung ab 3.590 €.
Familienfreundliches Rahmenprogramm
Sportliches Kräftemessen stand beim Airfield Race des Berliner Radsportverbandes im Vordergrund, das zum zweiten Mal auf einem 10km-Rundkurs über das Tempelhofer Feld stattfand. Neben den traditionellen Laufrad- und Kinderrennen standen die Offenen Berliner Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren und Straßenrennen auf dem Renntableau. Neben Kraft und Kondition waren bei den Fixed- und Gravelrennen des „8bar Last One Standing“ und beim Internationalen Cargo Bike Race über den Hindernisparcours besondere technische Fertigkeiten gefragt. Insgesamt bot die VELO 2024 ein umfangreiches und familienfreundliches Rahmenprogramm mit zahlreichen Workshops, Shows und Rennveranstaltungen, wie dem Internationalen Cargo Bike Race über einen Hindernisparcours. Sogar Yoga für Fahrradfahrer gab es im Angebot. Aber auch Aussteller wie Sushi-Bikes, Anbieter qualitativ hochwertiger e-Bikes zu günstigen Preisen, lud zu Challenge ein: Wer es schaffte, mit eigener Muskelkraft länger als 2 Minuten an einer Stange zu hängen, bekam eine Überraschung.
Eindeutige Botschaften für eine schnelle Umsetzung einer notwendigen Mobilitätswende
Erstmalig wurde das Fahrradfestival in diesem Jahr von Botschaftern begleitet. Mit ihren unterschiedlichen Hintergründen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft erklärten Bestsellerautorin Katja Diehl und Radverkehrsprofessor Christian Rudolph ihre Liebe zum Fahrrad. Im Vordergrund der Appell an Politik und Entscheider, die nachhaltige Verkehrswende endlich voranzutreiben und notwendige Maßnahmen umzusetzen, betont Katja Diehl: „Derzeit ist die Rad-Community immer unzufriedener. Es gibt zu wenig Radwege, es passiert einfach zu wenig.“ Es brauche mutige Entscheider, wie die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die konsequent eine Mobilitätsumstrukturierung in der französischen Hauptstadt umsetze und dafür nach der 6-jährigen Amtszeit im Jahr 2020 wiedergewählt wurde.
Im Fokus der Podiumsdiskussionen stand das Fahrrad als demokratisches Verkehrsmittel, „das für alle zugänglich sein müsse, um sein volles Potenzial zu entfalten“, so Isabell Eberlein, Velokonzept-Geschäftsführerin und VELOBerlin-Organisatorin.
VELO Berlin: Elektrische Leichtmobilität bietet die Chance zur Verkehrswende
Einen wesentlichen Beitrag dazu bieten die LEV (Light electric Vehicles), die verschiedene nachhaltige Alternativen zum klassischen e-Auto in der Stadt bieten. Ob für Familien, Pendler oder Gewerbetreibende - für jeden ist etwas Passendes dabei. Nur viele kennen die Vielfalt der elektrischen Leichtmobilität noch nicht. Für verschiedene Bedürfnisse gibt es die jeweils passenden e-Fahrzeuge: vom e-Scooter über e-Bikes und elektrische Lastenräder über e-Mopeds, e-Motorräder und Hybridfahrzeuge bis hin zu elektrischen Nutzfahrzeugen und sogar e-Leicht-LKW. Hier gilt es zu informieren und Aufklärung zu betreiben, wofür die VELO in Berlin einen attraktiven Rahmen bot.
Insgesamt war die VELOBerlin in diesem Jahr ein buntes und umfangreiches Angebot der Mobilität, das von Jung und Alt begeistert aufgenommen wurde. Es war ein gelungener Auftakt in die nun beginnende Outdoor-Saison. Sowohl Besucher als auch Aussteller waren insgesamt sehr zufrieden und freuen sich schon auf die Teilnahme im nächsten Jahr.
Die nächste VELOBerlin findet am 10. und 11. Mai 2025 am Flughafen
Tempelhof statt.
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