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  • AutorenbildSilvia Josten

Wie fit ist der Akku? Wie du die Akkukapazität testen kannst.

Aktualisiert: 19. Dez. 2023


Aviloo Tester wird von einer Hand im Fahrzeuginnern hochgehalten

Das Modellangebot an Elektrofahrzeugen am Gebrauchtwagenmarkt wird immer größer. So entsteht auch langsam ein Markt an Gebrauchtfahrzeugen. Je länger ein Elektrofahrzeug in Betrieb ist, desto älter wird natürlich auch die Batterie. Und da ist es natürlich interessant zu wissen, wie gut diese noch funktioniert. Doch wie kann ich die Akkukapazität testen?


Was bedeutet eigentlich 100 % Vollladung?

State of Charge (SoC) ist ein Kennwert für den aktuellen Ladezustand von Akkus. Der SoC-Wert kennzeichnet die noch verfügbare Kapazität eines Akkus im Verhältnis zum Nominalwert. Der Ladezustand wird in Prozent vom vollgeladenen Zustand angegeben. 30 % bedeuten somit, dass der Akku noch eine Restladung von 30 % bezogen auf die Vollladung von 100 % hat.

Der Maximalwert von 100 % kann sich jedoch im Laufe der Zeit verändern. Wenn das e-Auto voll aufgeladen ist (also einen SoC von 100 % hat), kann es sein, dass der Akku in Wirklichkeit einen geringen Wert erreicht. Dieser Wert beschreibt den „State of Health“ (SOH) als Kennwert einer Batterie und deren Alterungszustand im Vergleich zum Hersteller angegebenen Nenn- beziehungsweise Neuwert und wird in Prozent angegeben. Ein SOH von 90 % bedeutet beispielsweise, dass eine Batterie im Vergleich zu dessen Ursprungskapazität von z.B. 200 kWh nur noch über einen Energiegehalt von 180 kWh verfügt. Je nach Akkutyp und Interpretation des Herstellers gelten Akkus mit einem SOH von 70 bis 80 % als nicht mehr tauglich für den Auto-Einsatz.


Dieser Verlust der Ladekapazität kann mehrere Ursachen haben:

1. Die Bauart: Die Akkukapazität hängt in erster Linie von seiner Größe und Bauart ab, ebenfalls von der Verschaltung der enthaltenen Akku-Zellen. Eine hohe Kapazität ist möglich durch Verwendung eines Batteriesystems mit hoher Energiedichte, oder eben durch Verwendung entsprechend größerer Zellen. Beispielsweise erlauben Lithium-Zellen eine weitaus höhere Kapazität pro Kilogramm oder pro Liter als Bleiakkus.

2. Das Alter: Ein Lithium-Ionen-Akku wird mit der Zeit älter und somit auch ein wenig schlapper, weil der Elektrolyt, die Anode und die Kathode chemischen Zersetzungsprozessen ausgesetzt sind. Die Energie wird nicht mehr so gut transportiert, weil die chemischen Bestandteile altern und langsam zersetzen.

3. Der Häufigkeit der Lade- und Entladezyklen: Bei der Nutzung und dem Aufladen eines Akkus gibt es chemische Veränderungen innerhalb der Zellen, es kommt zu thermischen Ausdehnungen und zur Bildung von sogenannten Dendriten. 

4. Extreme Akkustände: Wird eine Batterie sehr tief entladen, bedeutet das einen großen Stress für die Materialien im Inneren. Die Zyklen-Lebensdauer des Akkus sinkt bei einer Nutzung mit vielen tiefen Entladungen deutlich schneller. Aber auch bei zu vollem Akku entsteht eine starke Belastung und die Abnutzung der Batterie bei Ladezuständen zwischen 90 % und 100 % beansprucht die Zellen verhältnismäßig stark.


Inzwischen gibt es unterschiedliche Batterietypen, die je nach Zusammensetzung unterschiedliche Eigenschaften haben. Die Lithium-Eisenphosphat-Batterie, auch abgekürzt als LFP- oder LiFePO4-Akku, versprechen eine hohe Langlebigkeit. Auch nach 10.000 Ladezyklen verfügen sie noch über eine verbleibende Kapazität von teils deutlich über 75 Prozent. Damit sind sie enorm zyklenfest.


Wie teste ich, ob mein Akku noch fit ist?

Je älter die Batterie oder intensiver die Nutzung in Form von Ladezyklen war, desto stärker ist die Alterung und die Ladekapazität sinkt. Die Angaben des Fahrzeugs geben dabei oft nur die halbe Wahrheit preis. Denn wenn der Akku vollgeladen ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass der Ladezustand perfekt ist.

 Es gibt verschiedene Methoden zur Bestimmung des Ladezustands: die chemische, spannungsmäßige, Strom-integrative, druckabhängige und die Messung der Impedanz. Um Klarheit über den tatsächlichen Zustand der Antriebsbatterie zu schaffen, lässt sich der Gesundheitszustand mithilfe des Batterietests von AVILOO bestimmen. Das Diagnoseverfahren bringt herstellerübergreifend exakte Messergebnisse und ist TÜV-zertifiziert. Der Gesundheitszustand zeigt dir, welche entnehmbare Energie (State of Health oder SoH) du zum Zeitpunkt des Tests noch für den Fahrbetrieb nutzen kannst, im Verhältnis zum Neuzustand der Batterie laut Hersteller. Du lädst deine Batterie also voll auf und vergleichst den ermittelten Messwert mit den Angaben deines Herstellers. Zusätzlich kannst du mit dem Diagnosegerät im laufenden Betrieb weitere Messungen durchführen. Dadurch erfährst du weitere Details, wie deine Batterie beansprucht wird. So kannst du die Reichweitenangaben deines Fahrzeugs besser einschätzen.

Getestet werden können die gängigen e-Auto Modelle mit rein elektrischem Antrieb, aber auch Plug-in-Hybride. Die aktuell verfügbaren Test-Kits für 99 € sind im Shop von AVILOO erhältlich.


Datenblatt mit davorliegendem Testgerät für e-Auto Batterien
aviloo Zertifikat


Wann ist ein Test der Akkukapazität sinnvoll?

Eine Überprüfung der aktuellen Ladekapazität einer Batterie ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das e-Auto verkauft werden soll. Eine gute Akkukapazität ist ein Qualitätsmerkmal. Schließlich möchte der Käufer Gewissheit über den Zustand des Fahrzeugs haben.

Ein weiterer Fall wäre bei einem Austausch der Batterie des Fahrzeugs durch den Hersteller, beispielsweise im Garantiefall. Die Werkstätten verwenden beim Austausch in der Regel nämlich nicht neue Batterien, sondern neu- oder gleichwertige. Und in diesem Fall kann Testen der Akkukapazität Sicherheit geben, dass auch nach dem Batterietausch die zuvor erzielten Reichweiten erreicht werden.


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