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ADAC-Pannenstatistik 2025: e-Autos schneiden besser ab

  • Autorenbild: Silvia Josten
    Silvia Josten
  • 28. Apr.
  • 5 Min. Lesezeit

schwarzes Auo auf Abschleppwagen, gelb, vom ADAC

 

Elektroautos oder Verbrenner – welches Antriebskonzept ist wirklich zuverlässiger? Die neue ADAC-Pannenstatistik 2025 liefert aktuelle Zahlen und spannende Erkenntnisse zur Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu konventionellen Verbrennern. Mit einer wachsenden Datenbasis von inzwischen 12 e-Auto-Baureihen lassen sich nun aussagekräftigere Vergleiche ziehen. Die Ergebnisse sind bemerkenswert: Elektroautos weisen deutlich weniger Pannen auf als ihre Verbrenner-Pendants.


Wie bewertet die ADAC-Pannenstatistik 2025 die ausgewerteten Daten?

Die Statistik basiert auf Millionen Pannenmeldungen des ADAC und analysiert Fahrzeuge nach Baujahr und Antriebsart. So lässt sich die tatsächliche Zuverlässigkeit objektiv bewerten.

In diesem Jahr wurden 12 Elektroauto-Baureihen ausgewertet – ein klarer Fortschritt gegenüber den Vorjahren, in denen e-Autos aufgrund geringer Stückzahlen kaum in der Statistik vertreten waren. Noch vor zwei Jahren beschränkte sich der Vergleich auf Fahrzeuge mit Erstzulassung im Jahr 2020. Im darauffolgenden Jahr kamen die Modelle von 2021 hinzu – also Fahrzeuge, die zum Beobachtungszeitraum etwa zwei Jahre alt waren. Jetzt sind auch Fahrzeuge aus dem Jahr 2022 Teil der Auswertung. Damit lassen sich erstmals drei aufeinanderfolgende Erstzulassungsjahre direkt miteinander vergleichen.


Wie wird die Pannenhäufigkeit berechnet?

Bei der Berechnung der Pannenkennziffer (PKZ) – der wichtigsten Messgröße für die Pannenanfälligkeit – zeigt sich ein deutlicher Unterschied:

  • Verbrenner: 5,4 Pannen pro 1.000 zugelassene Fahrzeuge

  • Elektroautos: 1,7 Pannen pro 1.000 zugelassene Fahrzeuge

Diese Kennzahl wird nach folgender Formel berechnet:

PKZ = Anzahl der Pannen ÷ Bestand ∙ 1000

Besonders interessant: Der Vorsprung der e-Autos hat sich im Vergleich zur vorherigen Statistik noch vergrößert. Ein klares Zeichen für die zunehmende technische Reife der Elektromobilität.

 

Grafik in grau gelb zur Pannenkennziffer e-Auto vs. Verbrenner

Häufigste Pannenursache: Starterbatterie

Bei beiden Antriebsarten führt die Starterbatterie die Liste der häufigsten Pannenursachen an. Doch auch hier gibt es Unterschiede:

  • Bei zweijährigen e-Autos ist die Pannenhäufigkeit durch Starterbatterien mit einer PKZ von 0,6 deutlich gesunken

  • Der größte Unterschied zeigt sich beim Antrieb selbst: Während Verbrennungsmotoren bereits bei jüngeren Fahrzeugen technische Defekte aufweisen, die mit dem Alter zunehmen, spielen Probleme am Elektromotor, der Antriebsbatterie und dem Hochvoltsystem bei jungen e-Autos kaum eine Rolle


Pannenursachen bei Autos

 

3 Tipps zur Pannenvermeidung bei e-Autos

Auch wenn Elektroautos aktuell deutlich seltener liegenbleiben als Verbrenner, können viele Pannen durch einfache Maßnahmen komplett vermieden werden. Hier sind drei Tipps, wie du dein e-Auto pannenfrei durch den Alltag bringst:


  1. Starterbatterie regelmäßig checken

    Die häufigste Pannenursache bei e-Autos ist – überraschend – nicht die große Antriebsbatterie, sondern die kleine 12-Volt-Starterbatterie. Sie versorgt Bordelektronik, Steuergeräte und Schließsysteme. Deshalb solltest du lange Standzeiten mit einer aktiven Bordelektronik, aber ohne Bewegung vermeiden. Wer sein E-Auto längere Zeit nicht fährt, sollte es regelmäßig kurz bewegen oder die Batterie vorsorglich laden.


  2. Software-Updates durchführen (lassen)

    Moderne Elektroautos sind rollende Computer. Viele Hersteller stellen regelmäßig Software-Updates bereit, die nicht nur neue Funktionen bringen, sondern auch Fehler beheben und die Systemstabilität verbessern. Tipp: Updates nicht aufschieben und bei Werkstattbesuchen gezielt danach fragen.


  3. Ladetechnik im Blick behalten

    Einige e-Auto-Modelle zeigen Probleme mit der Ladekontrolleinheit. Um Ausfälle zu vermeiden, solltest du Ladeverhalten und -geschwindigkeit im Blick behalten. Treten regelmäßig Ladeabbrüche oder Fehlermeldungen auf, frühzeitig eine Fachwerkstatt aufsuchen – oft kann eine kleine Justierung größere Schäden verhindern.


Vergleich: Was kostet eine typische Panne bei Elektroautos vs. Verbrennern?

Nicht nur die Pannenhäufigkeit, sondern auch die Folgekosten einer Panne spielen eine große Rolle bei der Wahl des Antriebs. Während e-Autos in der ADAC Pannenstatistik 2025 seltener ausfallen, stellt sich die Frage: Wenn etwas kaputtgeht – wird’s dann teurer?

Pannenart

Verbrenner (ø Kosten)

Elektroauto (ø Kosten)

Starterbatterie defekt

ca. 150–300 €

ca. 150–300 €

Anlasser defekt

ca. 400–800 €

entfällt

Motorsteuergerät defekt

ca. 600–1.500 €

selten bei e-Autos

Ladekontrolleinheit (OBC) defekt

entfällt

ca. 1.000–2.500 €

Hochvoltbatterie defekt¹

entfällt

5.000–30.000 € (selten)

¹ In Garantiefällen häufig gedeckt – außerhalb der Garantie sehr teuer

 

Die Dekra hat 2024 eine Auswertung von ca. 200.000 Schadengutachten veröffentlicht, die zeigt, dass Elektroauto-Reparaturen doch nicht so viel teurer sind als diejenigen von Verbrennern. Im Ergebnis seien Reparaturkosten für e-Autos im Schnitt etwa zehn Prozent teurer als für Pkw mit konventionellen Antrieben. Diese Mehrkosten werden aber durch die Einsparungen beim Kraftstoff und durch den niedrigeren Wartungsaufwand kompensiert.

 

Während viele klassische Defekte (wie Anlasser oder Getriebeprobleme) bei e-Autos nicht auftreten, können Schäden an der Ladetechnik oder Batterie sehr kostspielig werden, da viele Werkstätten aufgrund eines erhöhten Aufwands und besserer Qualifizierung der Angestellten höhere Stundensätze berechnen.  Allerdings sind solche Pannen bislang selten und meist durch Garantien abgesichert.

Im Alltag bedeutet das: e-Autos bleiben günstiger, solange keine schwerwiegenden Defekte außerhalb der Garantiezeit auftreten.

 

 

Elektroautos führen in vielen Fahrzeugklassen

In fast allen Fahrzeugklassen belegen Elektromodelle Spitzenpositionen:

  • Kleinstwagen: Dacia Spring auf dem dritten Platz

  • Kleinwagen: BMW i3 gewinnt die Kategorie

  • Untere Mittelklasse: Sieg für den Cupra Born

Besonders interessant ist die Mittelklasse, wo die meisten e-Modelle eingeordnet sind. Fast alle befinden sich im grünen oder dunkelgrünen Bereich der Statistik. Die einzige Ausnahme bildet der Hyundai Ioniq 5, der aufgrund überdurchschnittlich vieler Ausfälle der integrierten Ladekontrolleinheit im roten Bereich landet.

 



Die ADAC-Pannenstatistik 2025 bestätigt: Elektroautos sind derzeit weniger pannenanfällig als vergleichbare Verbrenner. Dies ist besonders bemerkenswert, da die e-Mobilität noch eine relativ junge Technologie darstellt, die sich bei der breiten Bevölkerung noch Vertrauen erarbeiten muss.

Die Zukunft wird zeigen, wie sich die Zuverlässigkeit von Elektroautos entwickeln wird, wenn die Fahrzeuge älter werden und höhere Kilometerleistungen aufweisen.

 

Was bedeutet das für den Gebrauchtwagenmarkt von Elektroautos?

Die positiven Ergebnisse der ADAC-Pannenstatistik 2025 könnten einen erheblichen Einfluss auf den Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge haben. Die nachgewiesene geringere Pannenanfälligkeit von e-Autos im Vergleich zu Verbrennern schafft mehr Vertrauen in die neue Technologie und reduziert die Ängste der Verbraucher.


Gebrauchte e-Autos: Wertstabilität und Vertrauen

Die niedrigere Pannenkennziffer von 1,7 bei Elektroautos gegenüber 5,4 bei Verbrennern dürfte mittelfristig zu einer besseren Wertstabilität von gebrauchten e-Fahrzeugen führen. Bisher waren viele Kaufinteressenten skeptisch hinsichtlich der Langzeitzuverlässigkeit von Elektroautos, insbesondere was die Lebensdauer der Batterien betrifft. Die aktuellen Daten könnten diese Bedenken zerstreuen und das Vertrauen in gebrauchte e-Autos stärken.


Preisgestaltung und Marktnachfrage

Für den Gebrauchtwagenmarkt bedeutet dies konkret:

  • Gebrauchte e-Autos könnten durch ihre nachgewiesene Zuverlässigkeit höhere Wiederverkaufspreise erzielen

  • Der bisher oft steile Wertverlust von e-Autos könnte sich abschwächen

  • Die Nachfrage nach gebrauchten Elektrofahrzeugen dürfte steigen, da sie als zuverlässigere Alternative zu gleichaltrigen Verbrennern wahrgenommen werden



grellgelbes Auto von vorne steht auf Parkplatz

Differenzierung nach Modellen

Die Statistik zeigt jedoch auch, dass nicht alle e-Auto-Modelle gleich zuverlässig sind. Der im roten Bereich liegende Hyundai Ioniq 5 mit seinen Problemen bei der Ladekontrolleinheit dürfte auf dem Gebrauchtwagenmarkt entsprechend kritischer bewertet werden als die durchweg im grünen Bereich liegenden Modelle wie der BMW i3 oder der Cupra Born.

Dies könnte zu einer stärkeren Preisdifferenzierung zwischen einzelnen e-Auto-Modellen führen, abhängig von ihrer Performance in der Pannenstatistik.


Herausforderungen für den Gebrauchtwagenhandel

Für Gebrauchtwagenhändler ergeben sich neue Herausforderungen:

  • Die technische Bewertung von e-Autos erfordert spezifisches Know-how, insbesondere bei der Bewertung des Batteriezustands

  • Händler müssen in Diagnosegeräte und Schulungen investieren, um e-Autos kompetent bewerten zu können

  • Die Kommunikation der nachgewiesenen Zuverlässigkeit wird zu einem wichtigen Verkaufsargument

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Ausblick und Chancen

Der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos steht vor einer potenziellen Entwicklung vom Nischenmarkt zum Mainstream. Die ADAC-Pannenstatistik 2025 liefert dafür wichtige Grundlagen und könnte dazu beitragen, dass e-Autos nicht mehr primär als risikobehaftete Neuanschaffung, sondern zunehmend als vernünftige Gebrauchtwagen-Option wahrgenommen werden.

Für Verbraucher bedeutet dies eine erweiterte Zugänglichkeit zur Elektromobilität, da gebrauchte e-Autos zu attraktiveren Preisen eine zuverlässige Alternative zu Neufahrzeugen darstellen könnten.


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