Rund 160 Aussteller und Partner sowie über 200 Redner präsentieren und diskutieren auf dem Messegelände Köln auf der führenden Dialogplattform Produkte, Konzepte und Lösungen für die Mobilität von Morgen. Die polisMOBILITY 2023 zeigt Entwicklungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Verkehrswende im urbanen Raum und stellt Alternativen zum Auto vor. Es besteht Handlungsbedarf - da sind sich alle einig.
Nur eine schnelle Verkehrswende ermöglicht die Erreichung der Klimaziele bis 2030
Ein Highlight zu Beginn der polisMOBILITY waren die Präsentationen junger, innovativer Unternehmen im Rahmen des startupPITCH. Insgesamt gab es zahlreiche Panels auf vielen in der Halle verteilten Stages zum Thema der Mobilität der Zukunft. Höhepunkt dazu waren die politischen Keynotes von Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln und Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, im Vorfeld der Paneldiskussion zum Thema "Team up for Verkehrswende! Wie gelingt die Dekarbonisierung des Verkehrssektors?" Inhaltlich waren sich beide einig: Die Verkehrswende in den Städten kann nur durch eine Dekarbonisierung der Fahrzeuge geschafft werden. Hierzu gilt es 1. den ÖPNV zu elektrisieren und auszubauen, sowie 2. das Fahrrad als Alternative zum Auto zu etablieren. Hierzu bedarf es einem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und eine Anpassung der Regulierungen verbunden mit einer freien Entscheidungsmöglichkeit für die Kommunen, um die Verkehrsordnungen anpassen zu können, sprich die Schaffung weiterer Radwege voranzutreiben.
Nicht nur Fahrräder und ÖPNV entlasten den Stadtverkehr
Im Rahmen der Vorstellung der Mikromobilitätsstudie 2023 durch Uscale, voylt und den Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) wurde allerdings deutlich, dass eben auch elektrische Leichtfahrzeuge (LEV) als neue Fahrzeug-Alternative zum Auto bedeutend sind und wichtige Vehikel der Antriebswende darstellen. Zu ihnen gehören neben den Fahrzeugen der Elektro-Kleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV) bis 20 km/h genauso zweirädrige, dreirädrige oder vierrädrige Kraftfahrzeuge ab 25 km/h, die zum Fahren auf öffentlichen Straßen bestimmt sind und die sowohl Personen- als auch Logistikfahrzeuge umfassen.
polisMOBILITY 2023 zeigt breitgefächertes Angebot für Kommunen und Städte
Die im Gegensatz zum letzten Jahr etwas reduzierte Ausstellerfläche bot ein breites Spektrum an strukturellen Lösungen, um eine nachhaltige Verkehrswende in den Städten zu begleiten. Es wurden zahlreiche Best Practise Beispiele präsentiert, die eine moderne und umweltfreundliche Umsetzung in den Bereichen Ladelösungen, Paymentsysteme, Verkehrsstrukturierung oder Fahrzeugbau bieten.
Rheinmetall startet gemeinsam mit der Stadt Köln und der TankE GmbH ein Pilotprojekt zur Installation von Bordstein-Ladeinfrastruktur im öffentlichen Verkehrsraum der Stadt. Hierzu werden Typ-2-Ladevorrichtungen in speziell präparierte Bordsteine integriert, die überall einsetzbar sind. Shell präsentiert das von Ubitricity entwickelte Lademodul "Heinz", um Laternenladen zu ermöglichen. Beide Systeme haben wir hier bereits vorgestellt.
Elli, eine Tochtergesellschaft der Volkswagen Group, bietet neben einem einheitlichen Ladekartenangebot und Wallboxen für Privatpersonen auch mit der Elli Fleet Charging Console eine Schaltzentrale zur einfachen Verwaltung des Ladeservices für gewerbliche Flotten.
4traffic sammelt mithilfe modularer Detektorboxen Verkehrs- und Umweltdaten in Echtzeit. Darin kann eine Vielzahl von Sensoren unterschiedlichste Daten erfassen, die eine umweltschonendere Verkehrsplanung in kürzester Zeit ermöglichen: Verkehrsflussmessung von Fahrzeugen und Fußgängern, Auslastung von ÖPNV, Emissionsmessungen von CO2 und Feinstaub, Parkraumüberwachung, Pegelstände von Gewässern, und vieles mehr. Unter anderem in Aachen wurde dieses Projekt schon erfolgreich umgesetzt, sodass die Stadtverwaltung mit echten Zahlen aktuelle Daten dokumentieren kann und entsprechend schnell reaktionsfähig ist.
Kienzler bietet Sammelschließanlagen für Fahrräder mit integrierten Ladeanschlüssen für Kommunen. So entstehen beispielsweise an Bahnhöfen sinnvoll ausgestattete Abstellplätze für Fahrräder, die nicht nur Sicherheit für Fahrzeug und Zubehör garantieren, sondern auch noch zusätzliche Features wie beispielsweise Ladeanschlüsse oder separate Schließfächer bieten.
Futuristisch designte Transportfahrzeuge für den autonomen selbstfahrenden Personenverkehr konnten Besucher vor Ort live erleben. Das MONOCAB OWL ist ein kreiselstabilisiertes Fahrzeug, dass auf nur einer Schiene eines normalen Bahngleises balanciert. Die Kabine ist kompakt und schmal und bietet Platz für vier bis sechs Fahrgäste. Bis zu vier Kabinen können in einer Fahrtrichtung aneinandergereiht werden. Die Projektbeteiligten sind die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, die Fachhochschule Bielefeld, die Fraunhofer Gesellschaft zur Förderungv der angwendeten Forschung sowie die Landeseisenbahn Lippe e.V. als Ideengeber. e.Volution ist Mitaussteller auf dem NRW-Landesgemeinschaftsstand und präsentiert das Shuttle META. Das hypermoderne Transportfahrzeug ist ein MUV (Meta Utility Vehicle), ein komfortables PKW-Raumwunder für bis zu 7 Personen, das innen medial perfekt ausgestattet ist und flexibel umkonfiguriert werden kann – von digitalen Multiscreen-Arbeitsplätzen bis hin zu faszinierenden Metaverse-Applikationen für die Passagiere.
mocci ist ein Pedelec einer neuen Fahrzeugkategorie: Smart Pedal Vehicles (SPV). Hierbei treiben die Pedalen des mocci Smart Pedal Vehicle einen Generator an, der die Energie für den Elektromotor im Hinterrad erzeugt – ganz wartungsarm ohne Kette oder Riemen. Zusätzliche Unterstützung erfolgt durch die austauschbare, leistungsstarke Batterie. Statt Stahl- oder Aluminiumrahmen besteht der Rahmen aus einem recyclebaren Hochleistungs-Kunststoff. Das Arbeits- und Lastenrad mocci hat mit seinem robusten und neuartigem Aussehen den Design & Innovations Award 2023 gewonnen. Die Software unterstützt nicht nur bei der Nutzung der Fahrzeuge, sondern auch in Bereichen wie Service, Analyse und Flottenmanagement. Die mocci App informiert über Systemdaten, steuert Features wie beispielsweise eine Diebstahlsicherung. Das mocci eignet sich für viele verschiedene Branchen, zum Beispiel kann es für den Transport von Lebensmitteln, in der Logistik oder aber auch als Campus- oder Fuhrparkfahrzeug eingesetzt werden.
CHARGEUNITY ist ein Startup aus Köln, welches sich um gemeinschaftliche nutzbare Ladestationen in der Nachbarschaft kümmert. Sie bieten die Möglichkeit, dass im privaten Wohnfeld dringend benötigte Ladeinfrastruktur ermöglicht wird. Die Gründer Carl Müller und Niklas Seitenspinner beraten zu geeigneten Standorten, beantragen die erforderlichen Genehmigungen, koordinieren die Installation und kümmern sich um die Instandhaltung. Die Anschaffungskosten für die Errichtung der Ladesäule im öffentlichen Raum können auch vom mehreren Parteien getragen werden, sodass hier tolle Nachbarschaftsprojekte realisiert werden können.
Einer der wenigen Hersteller von innovativen e-Mobilitätsfahrzeugen ist STEEREON, die mit dem STEEREON C schon zu den etablierten Anbietern der Branche gehören. Das STEEREON ist ein Hybrid aus e-Bike und e-Scooter und bietet mit seinem kompakten Design viele Anwendungsmöglichkeiten. Der Fahrspaß kommt dabei auch nicht zu kurz.
Beim polisMOBILITY camp Alternativen zum Auto selbst erFAHREN
Auch in der Kölner Innenstadt gibt es für das breite Publikum am Wochenende eine praxisorientierte Erlebniswelt rund um den Kölner Ring. Wo sonst auf breiten Fahrspuren der motorisierte Verkehr rollt, schafft die das "polisMOBILITY camp" mitten in der Innenstadt am Hohenzollernring zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz Raum für Information, Austausch und Kreativität. An zahlreichen Bauwagen werden Lösungsansätze und Ideen zu den Themen Mobilität präsentiert. Es gibt ein vielseitiges Programm auf der Dialogbühne, Diskussionsrunden, inspirierende Vorträge, Straßengespräche und Workshops. Imbissstände mit leckeren Snacks, gemütliche Sitzgelegenheiten sowie Musik und Kultur runden das Programm ab. Eine interaktive Ausstellung bringt außerdem Mobilitätslösungen zum Ausprobieren genau dorthin zu den Menschen, wo sie gebraucht werden. Der Eintritt ist kostenfrei.
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