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INTERMOT 2025: Elektrische Motorräder setzen neue Akzente

  • Autorenbild: Johannes Haas
    Johannes Haas
  • 18Std.
  • 4 Min. Lesezeit
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Vom 4. bis 7. Dezember 2025 ist die INTERMOT in Köln erneut Schauplatz der Motorradbranche – mit einem klaren Fokus auf Innovation, Urban Mobility und E-Mobilität. Unter dem Motto „Motorrad neu erleben“ präsentierten Hersteller wie BMW Motorrad, Honda, Royal Enfield, Zero und weitere ihre neuesten Modelle und Konzepte für 2026 – darunter gleich mehrere elektrische Bikes, die zeigen, wie weit die e-Zweiradtechnologie mittlerweile gekommen ist.


Wie bereits in den Vorjahren haben wir uns für euch in den Messehallen umgesehen und stellen die wichtigsten Neuerungen vor.


Elektro-Highlights: Was wichtig ist


Honda WN7 — Hondas erster große E-Wurf

Mit der WN7 bringt Honda erstmals ein vollwertiges Elektrorad jenseits der Rollerklasse auf den Markt: Ein Nakedbike mit bis zu 50 kW Spitzenleistung, 100 Nm max. Drehmoment und einer realistischen Reichweite von über 130 km. Neben dem Typ2-Stecker zum AC-Laden wird auch das Schnellladen mit CCS ermöglicht, um von 20 auf 80% in rund 30 Minuten zu kommen. Das Modell richtet sich an A2-Fahrer und soll laut Hersteller „den Spirit eines Motorrads“ mit alltagstauglicher Elektromobilität verbinden.


„Mit der neuen WN7 haben wir diesen einzigartigen Spirit auf die nächste Stufe gehoben und elektrifiziert.“ Honda zum WN7-Launch

Die WN7 positioniert sich preislich mit knapp über 15.000 € vergleichsweise moderat, was sie zu einer der bisher zugänglichsten vollwertigen e-Motorräder großer Hersteller macht. Daneben zeigt Honda auch die beiden e-Mopeds EM1e (45km/h, AM, 4.489€) und CUVe (83km/h, A1, 5.029€).


BMW Motorrad Vision CE: Zukunft neu (?) denken

BMW präsentiert mit dem Vision CE eine bereits im Herbst auf der IAA Mobility vorgestellte Konzeptstudie, die den urbanen e-Zweiradbereich neu denkt - oder doch an das "alte" BMW-Konzept der C1 anknüpft? Man kombiniert Elektrotechnik mit besonderem Fokus auf Sicherheit und Komfort: Selbstbalancierende Funktion, potenzielle Überrollzelle und Designansätze, die Komfort und Alltagsnutzen betonen. Ob der Vision CE in Serie geht, bleibt jedoch offen (Zitat "Coming soon - oder later - maybe") Für BMW steht e-Mobilität also nicht nur als Nischenlösung fürs Stadtpendeln, sondern als Teil einer längerfristigen Strategie — mit Komfort und Sicherheit als Leitgedanken. Weiterhin gibt´s die bekannten Modelle CE02 und CE04 zu sehen.



Royal Enfield Flying Flea - Ein leichter Einstieg in die e-Zukunft

Auch bei Royal Enfield wächst die Elektropalette: Mit der FF.S6 zeigt die Marke einen leichten E-Scrambler, der vor allem für urbane Mobilität und Alltag gedacht ist. Royal Enfield selbst beschreibt die FF.S6 als stylische, erreichbare Alternative für Alltag und Stadtverkehr, eher als High-End-E-Bike mit maximaler Reichweite. Damit spricht die Marke eine andere Zielgruppe an — jene, die mit E-Mobilität im Alltag starten wollen, ohne gleich auf Performance-Power zu setzen. Die FF.C6 hingegen ist ein Motorrad im "klassischen" Stil.



Kawasaki stellt die Frage: Hybrid - oder doch gleich vollelektrisch?

Mit der neuen Z7 Hybrid für knapp 9.000€ setzt man analog zu Autoherstellern wohl darauf, dass viele Kunden den "großen" Schritt zu einem Voll-Stromer (noch) nicht wagen und bietet einen Viertakt-Zweizylinder mit 451cm3 in Kombination mit einem 7kW-Motor. Dessen Batterie lädt sich während des Fahrens automatisch wieder auf und kann dann wohl um die 30 km rein elektrisch ermöglichen (oder zusätzliche Power bei der Beschleunigung). Im letzten Jahr noch als Konzept gezeigt , kann man jetzt für 6.595€ die vollelektrische Ninja e-1 erwerben, die vor allem auf junge urabane Kundschaft abzielt. Die beiden Li-Ion-Akkus ermöglichen vollgeladen immerhin eine Reichweite von bis 72km und können jeweils in rd. 4 Stunden aufgeladen werden.



Neu in Europa: ULTRAVIOLETTE F77

Der indische Hersteller bringt über einen Importeur erstmals sein optisch sehr gelungenes e-Motorrad auf den deutschen Markt. Mit 20kW in der Spitze (Nennleistung 9,5kW) sollen immerhin 144km/ und bis zu 231km Reichweite (in der City / 130km Überland) erreicht werden. Attraktiv ist bei diesen Zahlen vor allem auch der Preis: 9.990€.


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Zero: Aktualisierte und erweiterte Modellpalette

Neben den bereits seit längerem verfügbaren Modellen, die für 2026 überarbeitet wurden, zeigte Zero mit dem LS1 erstmals auch ein e-Moped im klassischen Design. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 100km/h (A1 erforderlich) soll eine Reichweite von bis zu 115km möglich sein. Optional kann eine 3. Batterie ergänzt werden, was dann zu einer Reichweite von immerhin 173km führen soll. Der Preis wird mit 5.185€ UVP angegeben.


Bleibt noch zu erwähnen, dass Suzuki zumindest mit dem e-Address ein Moped zeigt, ebenso wie Yamaha weiterhin nur den NEO im Angebot hat.



Bedeutung für die Branche & e-Zweirad-Zukunft

  • Die INTERMOT 2025 zeigt: E-Motorräder sind kein Nischenphänomen mehr — sie stehen mittendrin im Modellprogramm großer Hersteller. Bikes wie die WN7 signalisieren, dass elektrisches Fahren endlich auch bei etablierten Herstellern wie Honda ernst genommen wird.

  • Preislich sinkt die Einstiegshürde: Mit der F77 von ULTRAVIOLETTE für unter 10.000€ sowie der WN7 für unter 15.000 € wird Elektromotorradfahren erstmals für eine breitere Käuferschicht interessant.

  • Technisch verschmelzen Alltagstauglichkeit, Komfort und moderne Features — Schnellladen, Smartphone-Integration, Assistenzsysteme. e-Zweiräder werden damit eine echte Alternative für Pendler, Stadtfahrer und umweltbewusste Biker.

  • Konzeptstudien wie der Vision CE sowie die leider nicht gezeigten Modelle von XYTE oder project urban 2/3 zeigen, dass urbane Anforderungen gleichberechtigt neben Leistung und Klassiker-Traditionen stehen.


Warum gerade jetzt ein guter Zeitpunkt für e-Zweiräder ist

  • Technischer Reifegrad: Moderne e-Bikes bieten spürbare Leistung und Reichweite – genug für Alltag und Wochenendfahrten.

  • Preisentwicklung: Preislich rücken e-Zweiräder näher an traditionelle Modelle heran — mit deutlich geringeren Betriebskosten und Wartungsaufwand.

  • Marktdynamik: Große Hersteller investieren, neue Marken und Modelle kommen. e-Motorräder erhalten stärkeren Fokus und steigen aus der Nische heraus.

  • Urbaner Bedarf: Für Stadt und Pendelwege sind e-Bikes ideal — leise, emissionsfrei, komfortabel, wartungsarm.


Ausblick für 2026

Tatsächlich könnte also das nächste Jahr endlich das Jahr werden, in dem e-Motorräder den Sprung in den Mainstream schaffen. Hersteller wie Honda, BMW, Kawasaki, Zero und Royal Enfield senden klare Signale: Elektromobilität auf zwei Rädern ist angekommen — technisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich.


Für Interessierte lohnt es sich in den nächsten Tagen besonders, einen Blick auf die verschiedenen vorgestellten Modelle zu werfen. Wer jetzt einsteigt, könnte bald Teil einer neuen Generation von Zweiradfahrenden sein.

 
 
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